Im soeben erschienenen Gewässerbericht 2019-2022 liefert das Amt für Wasser und Abfall einen umfassenden Überblick über den Zustand der Seen, Bäche und Flüsse sowie des Grundwassers im Kanton Bern. Der Bericht zeigt, dass die ober- und unterirdischen Gewässer nach wie vor unter Druck stehen. Das gilt insbesondere in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte und einer intensiven Landnutzung. Zahlreiche mittelgrosse und kleine Fliessgewässer in ackerbaulich genutzten Gebieten weisen nach wie vor zu hohe Konzentrationen an Nitrat oder Pflanzenschutzmitteln auf. Und auch das Grundwasser in diesen Gebieten ist mit zu hohen Nitratwerten sowie Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Deshalb sind Massnahmen zum Schutz der Gewässer notwendig, beispielsweise der Ausbau von Kläranlagen oder die Reduktion von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln aus der Landwirtschaft. Denn mit der Erwärmung der Gewässer entstehen weitere Probleme, wie etwa eine veränderte Artenzusammensetzung sowie ein Rückgang empfindlicher Organismen. Zudem breitet sich mit der invasiven Quaggamuschel im Bielersee eine gebietsfremde Art aus, die das bestehende Ökosystem markant verändern wird. Deren Verschleppung in andere, noch nicht besiedelte Gewässer muss unbedingt verhindert werden.
Der aktuelle Gewässerbericht erscheint erstmals nicht mehr als Printausgabe. Neu fassen 16 thematisch gegliederte Faktenblätter die Untersuchungen der Gewässer im Kanton Bern und ihren Zustand für die Zeitspanne von 2019 bis 2022 zusammen. In einem Flyer werden die Inhalte vorgestellt, wobei ein QR- Code direkt zum jeweiligen Faktenblatt führt. Flyer, Faktenblätter sowie weitere Informationen sind auf der Webseite www.be.ch/gewaesserqualitaet verfügbar.