Der Regierungsrat macht mit der Planung für die beiden Campus in Bern und Burgdorf vorwärts. Er hat zuhanden des Grossen Rats einen Baurechtsvertrag für den Campus Bern und einen Wettbewerbskredit genehmigt. Der Campus soll in Weyermannshaus Ost entstehen, auf zwei Baufeldern zwischen Autobahn-Viadukt, Bahngeleisen, Murten- und Steigerhubelstrasse. Der Kanton hat mit der Grundbesitzerin SBB einen Baurechtsvertrag über 80 Jahre abgeschlossen. Der Baurechtzins beträgt jährlich rund 1,4 Millionen Franken. Die Investitionskosten für den Campus Bern werden auf insgesamt 364 Millionen Franken geschätzt, wobei 306 Millionen vom Kanton und 58 Millionen vom Bund finanziert werden sollen.
Wesentliche Ersparnis bei den Mietkosten
Der Standort Weyermannshaus Ost besticht durch zahlreiche Pluspunkte: Das Areal ist Teil des Premium-Entwicklungsschwerpunkts (ESP) Ausserholligen und verkehrstechnisch gut erschlossen. Die unmittelbare Umgebung bietet eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangeboten und Naherholungsgebieten. Durch die Konzentration sämtlicher Fachbereiche des heutigen Departements «Wirtschaft, Gesundheit, Soziale Arbeit», aller Musik- und Bühnendisziplinen des Departements «Hochschule der Künste» sowie des Bereichs «Rektorat und Services» im neuen Campus werden 16 über die ganze Stadt Bern verteilte Mietstandorte frei. Damit entfallen Mieten von jährlich rund 10,8 Millionen Franken. Zudem werden drei weitere dem Kanton gehörende Liegenschaften frei und können neu genutzt werden. Die örtliche Zusammenführung in einem Campus erleichtert die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen der Fachhochschule erheblich und erhöht die Effizienz der Infrastrukturen. Die Inbetriebnahme des Campus Bern der BFH ist für 2026 geplant.
Architekturwettbewerb vorgesehen
Noch ist offen, wie der Campus genau aussehen wird. Sicher ist, dass der Bau punkto Energieeffizienz hohen Ansprüchen genügen muss. So wird für die Ausschreibung beispielsweise der Standard Minergie-P-ECO vorgegeben. Der Architekturwettbewerb startet voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2017. Der Regierungsrat hat dafür einen Verpflichtungskredit von 1,55 Millionen Franken bewilligt.
Konkrete Planung für Burgdorf
Gemäss der vom Parlament im Juni 2016 beschlossenen zweiten Etappe der BFH-Standortkonzentration sollen in Burgdorf ein neuer Campus für die heute in Bern angesiedelte Technische Fachschule (TF) und ein technisches Bildungszentrum TecLab von BFH und TF realisiert werden. Die Vorarbeiten dazu starteten im September 2016. Dazu gehören unter anderem die Erarbeitung von Betriebskonzept und Flächenprogramm. Vor der Junisession wird die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (BVE) einen Kredit von 300'000 Franken für die Vorbereitung eines Architekturwettbewerbs freigeben. Nach aktueller Planung soll der Grosse Rat im Herbst 2018 über den benötigten Wettbewerbskredit entscheiden. Die Inbetriebnahme des Campus in Burgdorf ist für 2026 vorgesehen.
Verzögerung vermeiden
Mit der Verabschiedung der beiden Geschäfte zuhanden des Grossen Rats und der Darlegung des weiteren Vorgehens für den Standort Burgdorf bekräftigt der Regierungsrat seinen Willen, am Fahrplan der vom Parlament beschlossenen zweiten Etappe der BFH-Standortkonzentration festzuhalten. Bei einer Verschiebung der beiden Vorlagen für den Campus Bern von der Juni- in die Septembersession wäre das Risiko sehr gross, die verlorengegangen drei Monate nicht mehr aufholen zu können. Der Bezugstermin für den Campus Bern würde sich um ein Jahr verzögern, da aus organisatorischen Gründen der Start des Ausbildungsbetriebs nur auf Semesterbeginn im September möglich ist. Eine Behandlung der Kredite für Bern und Burgdorf in der gleichen Session würde das Vorhaben noch viel länger verzögern, weil für den neuen Standort der TF in Burgdorf vor dem Kreditbeschluss zum Architekturwettbewerb noch umfangreiche Planungsarbeiten erforderlich sind.