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12. Dezember 2018
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Weniger abhängig von Software-Anbietern
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Der Kanton schafft Transparenz mit Open Source-Software

Die Kantonsverwaltung fördert die offene Nutzung behördlicher Software: Ab sofort haben die Direktionen und Ämter die Möglichkeit, eigene Anwendungen als «Open Source» auf der Online-Plattform «Github» zur freien Verfügung anzubieten. Als erste Anwendung hat der Kanton den «ÖREB-Kataster Smart-Auszug» der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion freigegeben.

Der Grossen Rat des Kantons Bern hat in den letzten Jahren mehrere Vorstösse zum Thema «Open Source» überwiesen. Ein Anliegen der Motionärinnen und Motionäre war insbesondere, dass der Kanton vermehrt seine eigene Software zur öffentlichen Nutzung und Weiterentwicklung bereitstellen soll, damit sie von Dritten kostenlos genutzt und weiterentwickelt werden kann. Von diesem Engagement versprachen sich die Initianten neben Kosteneinsparungen weniger Abhängigkeiten von Softwareanbietern und mehr Transparenz.

Die Kantonsverwaltung hat dieses Anliegen nun umgesetzt. Ab sofort bietet das Amt für Informatik und Organisation (KAIO) allen Direktionen und Ämtern der Verwaltung eine Internetplattform sowie einen zentralen Service für die Publikation von Open Source-Software (OSS) an.

Der Kanton Bern vereinfacht Kooperationen mit anderen Behörden

In einem ersten Schritt hatte das KAIO vor zwei Jahren die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein Open Source-Engagement überprüfen lassen und ein externes Gutachten in Auftrag gegeben. Dieses zeigte auf, dass der Kanton Bern eigene Applikationen unter einer Open Source-Lizenz anbieten darf. Die ICT-Verordnung des Regierungsrats vom Januar 2018 regelt dies nun ausdrücklich.

Um die Publikation und die Verwaltung von OSS-Anwendungen so einfach wie möglich zu gestalten, hat das KAIO unterstützende Prozesse und Hilfsmittel erarbeitet. Diese stehen auf der Plattform «Github» allen interessierten Personen zur Verfügung. Vom neuen Service profitieren nicht nur Externe – ein grosses Plus ist er auch für die Kantonsverwaltung. Beat Jakob, Amtsleiter des KAIO, ist überzeugt: «Wir reduzieren Abhängigkeiten von Softwareanbietern, vereinfachen Kooperationen mit anderen Behörden und sorgen dafür, dass bestehende Software sinnvoll weiterverwendet werden kann. 

Software, Prozesse und Unterlagen sind bereits online

Die einzelnen Direktionen und Ämter der Kantonsverwaltung entscheiden auf der Basis der Grundlagen des KAIO selbst, ob die OSS-Publikation ihrer Applikationen durch das KAIO dem Kanton Vorteile bringt und daher erfolgen soll. Die erste als OSS publizierte Software ist der «ÖREB-Kataster Smart-Auszug» der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion (https://github.com/kanton-bern/oerebViewer). Mit dieser Webapplikation lassen sich öffentlich-rechtliche Eigentumsbeschränkungen (z.B. Nutzungsplanung, Grundwasserschutzzonen, Kataster der belasteten Standorte) auf einer Karte darstellen.

Sämtliche Open Source-Unterlagen und -Prozesse der Kantonsverwaltung sind in deutscher und französischer Sprache unter https://github.com/kanton-bern/oss verfügbar.

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