Mit der «Kurzen Urgeschichte der Schweiz» liegt erstmals eine umfassende, nach einheitlichen Kriterien beschriebene Geschichte zur gesamten schriftlosen Vergangenheit der Schweiz vor. Auf der Grundlage von zeitlich geordneten archäologischen Funden und Befunden skizziert Werner E. Stöckli, ehemaliger Archäologieprofessor der Universität Bern, im ersten Teil des Buchs die kulturellen, technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen von 15 000 v. Chr. bis Christi Geburt.
Im zweiten Teil wird diese Geschichte anhand von 73 Bildseiten nacherzählt. Wie in einem Museum sind wichtige oder typische Funde und Fundsituationen aus der ganzen Schweiz in chronologischer Folge dargestellt. Sie sind die materiellen Grundlagen für die Konstruktion einer Urgeschichte und erleichtern dem breiten Publikum den Zugang zur Archäologie.
Eine kontinuierliche Entwicklung
Die Publikation beschreibt (Ur-)Geschichte als zusammenhängendes Ganzes und nicht als Abfolge künstlich geschaffener Epochen wie Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit. Im Zentrum stehen die grossen Entwicklungslinien. Insbesondere lässt sich eine während Jahrtausenden dauernde Kontinuität feststellen und nachweisen, dass Unterschiede zwischen den Regionen Mittelland, Wallis, Tessin und Graubünden schon vor Jahrtausenden bestanden.
Faszinierende Reise zu unseren Wurzeln
Nicht nur in Bezug auf die regionale Vielfalt, sondern auch bei der Herausbildung gesellschaftlicher Strukturen reichen unsere Wurzeln weit in die Zeit vor den ersten schriftlichen Überlieferungen zurück. Die «Kurze Urgeschichte der Schweiz» beginnt mit der Einwanderung der Wildbeutergruppen am Ende der letzten Eiszeit (um 15 000 v. Chr.), behandelt ausführlich die frühen bäuerlichen Gesellschaften, führt zu den historisch überlieferten Kelten und Rätern und endet mit der römischen Eroberung (um 50 v. Chr.).
Archäologische Wissen für das breite Publikum
Die «Kurze Urgeschichte der Schweiz» ist das jüngste Werk in der populärwissenschaftlichen Publikationsreihe des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern. Sie bietet einen übersichtlichen Blick auf unsere Vergangenheit, die für das Verständnis der heutigen Schweiz wichtig ist. Dank ihres einfachen und schlüssigen Aufbaus und der reichen Bebilderung vermittelt sie archäologisches Fachwissen an eine breite Öffentlichkeit. Die Publikation eignet sich auch gut für die Arbeit an Schulen.
Angaben zur Publikation
Werner E. Stöckli und Adriano Boschetti, Kurze Urgeschichte der Schweiz. 15 000 v. Chr. bis Christi Geburt. Bern 2024. 160 Seiten, 126 Abbildungen. Preis: 28 Franken. ISBN 978-3-9525608-8-4.Erhältlich beim Archäologischen Dienst des Kantons Bern, adb.sab@be.ch, Tel. 031 633 98 00 oder im Buchhandel.
Mediendokumentation
- Cover des Buches «Kurze Urgeschichte der Schweiz». (Bild: Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Cornelia Schlup)
- Beispiel einer Bildseite aus der «Kurzen Urgeschichte der Schweiz» mit Funden aus der Altsteinzeit (Paläolithikum) um 13 000 v. Chr. (Bild: Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Cornelia Schlup)
- Verkohltes Brot aus der jungsteinzeitlichen Seeufersiedlung Twann, Bahnhof. Der Fund aus der Zeit um 3550 v. Chr. ist das älteste vollständig erhaltene Brot Europas. (Bild: Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Roger Grisiger)
- Keltische und römische Silbermünzen des Schatzfundes vom Belpberg. Der Schatz umfasst heute 221 Silbermünzen und wurde kurz nach 42 v. Chr. vergraben. (Bild: Archäologischer Dienst des Kantons Bern, Roger Grisiger)