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15. November 2022
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Medienmitteilung der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion
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Heisser Sommer verursacht erhöhte Ozonbelastung

Im Sommer 2022 gab es im Kanton Bern aussergewöhnlich viele Sonnenstunden und Hitzetage. In der Folge stieg die Ozonbelastung, und die Grenzwerte für Ozon wurden an zahlreichen Messstationen mehrmals überschritten.

Der Ozon-Grenzwert (Stundenmittelwert) wurde in diesem Sommer je nach Standort bis zu 246 Mal überschritten. Der Maximalwert lag bei ca. 159 Mikrogramm pro Kubikmeter. Zum Vergleich: Im Sommer 2021 wurde der Stundenmittelwert bis zu 110 Mal überschritten, und der Maximalwert lag bei ca. 149 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Werte im heissen Sommer 2022 sind tiefer als in den Hitzesommern 2003, 2015 und 2018. Dies ist neben unterschiedlichen Wetterlagen auch auf die erfolgreichen Bemühungen zur Luftreinhaltung zurückzuführen.

Die Luftreinhalte-Verordnung der Schweiz sieht für Ozon einen Immissionsgrenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter als Stundenmittelwert vor. Dieser Grenzwert dürfte pro Jahr nur einmal überschritten werden. Wird der Schwellenwert von 180 Mikrogramm erreicht, was im Sommer 2022 nicht der Fall war, informieren die Behörden die Bevölkerung.

Warum die Ozonbelastung im Sommer ansteigt

Die Ozonbildung ist stark von den Wetterlagen im Sommer abhängig. Unter intensiver Sonneneinstrahlung bildet sich Ozon durch die photochemische Reaktion aus Stickstoffdioxiden und sogenannt flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Diese Luftschadstoffe entstehen zum Beispiel im Strassenverkehr oder beim Gebrauch von Lösungsmitteln. Die Ozonbelastung spiegelt deshalb auch die meteorologischen Rahmenbedingungen wieder und zeigt einen typischen Jahresverlauf. Eine starke Sonneneinstrahlung und stabile Luftmassen über mehrere Tage begünstigen die Bildung von Ozon. Die Werte können sich dadurch von Jahr zu Jahr stark unterscheiden. Eine weitere Eigenschaft ist, dass Ozon über weite Strecken in der Luft transportiert werden kann. Ein Teil der Ozonbelastung wird so von den angrenzenden Kantonen und dem Ausland in den Kanton Bern importiert und umgekehrt.

Negative Wirkungen auf Mensch und Umwelt

Ozon kann beim Menschen die Schleimhaut der Atemwege reizen, Druck auf der Brust verursachen und die Leistungsfähigkeit der Lunge vermindern. Bei den Pflanzen wirkt Ozon als Zellgift, vermindert die Fotosynthese-Leistung und damit das Wachstum der Pflanzen. Nach Kohlendioxid und Methan trägt auch Ozon zur Klimaerwärmung bei.

Massnahmen zur Begrenzung der Emissionen

Zur Begrenzung der Stickoxid- und VOC-Emissionen setzt der Kanton Bern die Massnahmen der Luftreinhalte-Verordnung und des kantonalen Massnahmenplans zur Luftreinhaltung im Bereich Strassenverkehr sowie Industrie und Gewerbe um. So kann unter anderem die Elektromobilität einen Beitrag zur Reduktion dieser Emissionen leisten. Zudem kann auch jeder und jede Einzelne mit dem eigenen Verhalten zu besserer Luft beitragen.

Weitere Informationen

Mediendokumentation

  • Ozonmesswerte von 1998 bis 2022
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