Der Regierungsrat unterstützt grundsätzlich die Ausweitung der Zertifikatspflicht. Der Kanton Bern hat bereits selbst entsprechende Massnahmen ergriffen. Die Zertifikatspflicht im Familien- und Freundeskreis erachtet der Regierungsrat jedoch als nicht kontrollierbar. Er befürchtet, dass so die Spaltung in vielen Familien noch weiter vorangetrieben wird, was gerade vor den Weihnachtstagen unbedingt zu vermeiden ist. Statt im privaten Bereich sehr weit reichende Einschränkungen zu erlassen, ist der Grenzschutz konsequent zu handhaben. Dazu würde auch die systematische Kontrolle der Zertifikate bei der Einreise in die Schweiz, insbesondere an den Flughäfen, gehören. Die Kontaktdatenerhebung bei Kultur- und Sportaktivitäten lehnt der Regierungsrat ab, da in der aktuellen pandemischen Phase der Nutzen des Contact Tracing ohne eine schweizweite, vollautomatisierte Datenbank mit entsprechender Software nicht gegeben ist. Weiter unterstützt der Kanton Bern die Fortsetzung der Home-Office-Empfehlung (Variante 1). Die Regierung regt an, dass der Bundesrat die Massnahmen vorderhand bis zum 24. Dezember 2021 befristet und vor Weihnachten eine neue Lagebeurteilung vornimmt.
In seiner Stellungnahme an den Bundesrat befürwortet der Kanton Bern das System des Ausbruchstestens in Schulen. Repetitive Testungen in Schulen erbringen gemäss dem eigenen Kenntnisstand kaum einen höheren Nutzen. Vergleicht man Kantone, in denen solche Tests angeboten werden mit Kantonen, wie dem Kanton Bern, wo keine solchen Tests angeboten werden, zeigt sich betreffend Infektionszahlen kein Unterschied. Aus diesem Grund regt der Regierungsrat an, auf eine landesweite Pflicht zum repetitiven Massentesten zu verzichten.