Das Gymnasium Neufeld braucht mehr Platz. Ursprünglich für 800 Schülerinnen und Schüler ausgelegt, werden bereits heute doppelt so viele an diesem Standort unterrichtet. Künftig soll die Schulanlage bis zu 1750 Personen aufnehmen können. Um den Platzmangel zu beheben, wird die Nutzfläche vergrössert. Hauptgebäude, Aula, Turnhallen und Nordtrakt des in den 1960er-Jahren erbauten Gymnasiums sind als Ensemble denkmalgeschützt. Der Nordtrakt wurde später gebaut und darf unter Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Kriterien dem Ersatzneubau des Siegerprojekts GRAVITATIONSFELD Platz machen.
Kompakter Ersatzneubau
Statt wie heute entlang der Bremgartenstrasse wird das neue, dreigeschossige Nord-Gebäude im 90-Grad-Winkel zum Hauptgebäude platziert. Es verfügt, wie die neuen Sporthallen im Untergeschoss, über direkte und attraktive Zugänge über den neugestalteten Pausenplatz Nord. Zur Bremgartenstrasse hin bilden die bestehende Baumreihe und ein breiter Wiesenstreifen eine Abgrenzung zur vielbefahrenen Strasse. Die Fassade des neuen Gebäudes ist einfach gehalten, übernimmt die Materialien des Hauptgebäudes aus Glas und Aluminium und fügt sich dadurch nahtlos in das bestehende Ensemble ein. Das Preisgericht, unter dem Vorsitz von Kantonsbaumeister und AGG-Amtsvorsteher Lorenz Held, würdigt in seiner Empfehlung den gut gesetzten, kompakten Neubau, die Klarheit bei der Neuordnung der Schulanlage und den erweiterten Aussenraum mit seinen vielen Wegen.
21 eingereichte Projekte
Von den 21 eingereichten Projekten hat das Preisgericht sechs rangiert. Die breite Palette der eingereichten Lösungsansätze ermöglichte eine sorgfältige Abwägung der Anforderungen und die Berücksichtigung von Themen wie Energie, Verdichtung, CO2-Fussabdruck, Biodiversität, Klima sowie Denkmalpflege. Das Preisgericht hätte sich jedoch mehr Beiträge gewünscht, die den heutigen Nordtrakt wiederverwenden und erweitern. Offensichtlich sind die meisten Wettbewerbsteams zum Schluss gekommen, dass sich dies mit den vielfältigen und teils einengenden Rahmenbedingungen nur bedingt oder gar nicht realisieren lässt.
Weitere Schritte
Das AGG folgt der Empfehlung des Preisgerichts und beauftragt das Architekturbüro Studio Nosu KLG, die Landschaftsarchitekten Blau und Gelb sowie die Ulaga Weiss AG zusammen mit dem Generalplanerteam des Bestandes mit der Weiterentwicklung und Ausarbeitung des Bauprojekts. Gemäss heutigem Planungsstand wird das Projekt 2024 öffentlich aufgelegt. Der Baustart erfolgt, sobald das Gymnasium Neufeld in das Provisorium an der Schänzlihalde einziehen kann – frühestens 2026.
Schulrochade mit der Schule für Gestaltung und den Gymnasien Neufeld und Kirchenfeld
In den nächsten Jahren werden nacheinander drei kantonale Schulen gesamtsaniert. Der Zeitplan ist eng getaktet: Zunächst ist das Gebäude der Schule für Gestaltung Bern und Biel (SfG BB) an der Schänzlihalde in Bern (2024-2026) an der Reihe, danach die Gymnasien Neufeld und Kirchenfeld. Sobald die Sanierung an der Schänzlihalde abgeschlossen ist, steht das Gebäude während der Bauzeit den jeweiligen Gymnasien als Provisorium zur Verfügung: 2026-2030 dem Gymnasium Neufeld sowie ab 2030 dem Gymnasium Kirchenfeld. Die Schule für Gestaltung zieht ab 2024 in den Bernapark in Stettlen.
Öffentliche Ausstellung
Im Rahmen einer Ausstellung können sämtliche eingereichten Projekte zum Gymnasium Neufeld besichtigt werden:
Zeitraum Ausstellung | 10.03.2023 – 20.03.2023 | |
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Öffnungszeiten | Mo.-Fr. 16.00-19.00 Uhr / Sa. 10.00-14.00 Uhr / So. geschlossen | |
Ort | Weltpoststrasse 5, 3015 Bern |
- Der heutige Nordtrakt entlang der Bremgartenstrasse wird abgebrochen. Das neue Gebäude ist im 90°-Winkel zum Hauptgebäude gesetzt (Bild: zvg).
- Links das Hauptgebäude, rechts eine Visualisierung des Siegerprojekts GRAVITATIONSFELD. Das neue Gebäude fügt sich nahtlos in das bestehende Ensemble ein (Bild zvg).