Der nördliche Teil der Bolligenstrasse ist eine wichtige Einfallsachse für den Verkehr vom Worblental in die Stadt Bern und zur Autobahn. Die Strasse war dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Deshalb wurde sie seit Sommer 2020 moderat ausgebaut und mit intelligenten Lichtsignalanlagen ausgestattet, die nach Verkehrsaufkommen gesteuert werden können. Die Korrektion ist ein wichtiger Baustein im Verkehrskonzept Wankdorf. Sie soll einen fahrplangerechten Betrieb für den öffentlichen Verkehr ermöglichen, die Sicherheit von Zufussgehenden und Velofahrenden erhöhen und den vorausgesagten Mehrverkehr der kommenden Jahre bewältigen.
Drei bestehende Kreisel (Wölflistrasse, Einkaufszentrum und Untere Zollgasse) wurden in Kreuzungen mit Lichtsignalanlagen und Busspuren umgebaut. Damit lässt sich der Verkehr besser organisieren als mit Kreiseln. Die stadteinwärts fahrenden Busse erhielten eine separate Spur und werden an den Ampeln bevorzugt. Für die Velofahrerinnen und Velofahrer gibt es nun einen durchgehenden Radstreifen beidseits der Strasse und Vorrichtungen für ein gesichertes indirektes Linksabbiegen. Als Alternative steht Velofahrenden nach wie vor die alte Bolligenallee zur Verfügung. Fussgängerstreifen mit Ampeln und Mittelinseln erlauben ein sicheres Queren der Strasse bei den Kreuzungen.
Intensive Bauzeit
Mit der Inbetriebnahme der neuen Lichtsignalanlagen der Bolligenstrasse Nord gehe eine anspruchsvolle bauintensive Zeit zu Ende, sagte Regierungsrat Christoph Neuhaus, Bau und Verkehrsdirektor des Kantons Bern, am Eröffnungsanlass. Das Bauen unter Verkehr sei eine grosse Herausforderung für alle gewesen, die an der Umsetzung des Projekts beteiligt waren: «Ich stelle mit Befriedigung fest, dass diese Gratwanderung ganz gut gelungen ist.» Der Bau- und Verkehrsdirektor wies darauf hin, dass die Korrektion Bolligenstrasse Nord ein Projekt für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sei: «Von den Anpassungsarbeiten profitieren auch der öffentliche und der Langsamverkehr.» Zudem nützt die Sanierung auch der Umwelt. Denn das Strassenabwasser, das bisher ungereinigt in die Kanalisation floss, wird neu in einer Strassenabwasserbehandlungsanlage gesammelt und behandelt, bevor es in den Lötschenbach abgeleitet wird.
Vorteile für Bern, Ostermundigen und das ganze Worblental
Eng ins Projekt einbezogen waren die Standortgemeinden Ostermundigen und Bern, die auch finanziell ihren Beitrag leisteten. Betroffen von der Baustelle und den verschiedenen Umleitungsphasen war aber auch die Bevölkerung der Gemeinden Ittigen und Bolligen. Der Gemeindepräsident von Ostermundigen, Thomas Iten, betonte die Bedeutung der Bolligenstrasse für das ganze Worblental: «Sie ist die zentrale Verbindungsachse im östlichen Einzugsgebiet der Stadt. Ein flüssigerer Verkehr auf der Bolligenstrasse ist für Pendlerinnen und Pendler ein grosses Plus und verschont uns vor Ausweichverkehr auf den Gemeindestrassen. Das Projekt entspricht auch dem Mobilitäts-Leitsatz von O`mundo der Ortsplanungsrevision Ostermundigen und der vom Grossen Gemeinderat im 2021 einstimmig genehmigten Räumlichen Entwicklungsstrategie (RES).»