Die Seftigenstrasse ist in die Jahre gekommen. Die letzte Sanierung liegt über 20 Jahre zurück. «Wir orientieren uns an den vielen Anliegen der Bevölkerung», umreisst Thomas Schmid, kantonaler Kreisoberingenieur Bern Mittelland, die Leitplanken der Planung. Das heisst: Mehr Sicherheit, mehr Tram, weniger Lärm. Für Wabern bringt das eine höhere Attraktivität und eine bessere Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr.
Tram mehrheitlich im Mischverkehr
Der Strassenabschnitt zwischen Monbijoustrasse und Sandrain wird neu gestaltet. Um den vorhandenen Raum optimal nutzen zu können, verkehrt das Tram stadteinwärts neu ausschliesslich im Mischverkehr, also auf der gleichen Fahrbahn wie die Autos. Stadtauswärts verbleibt zwischen den Haltestellen «Schönegg» und «Gurtenbahn» ein in die Strasse integriertes Eigentrassee. Trotz Mischverkehr sind keine spürbaren Auswirkungen auf den Fahrplan des öffentlichen Verkehrs zu erwarten.
Der durch den Mischverkehr neu gewonnene Raum wird zur Verbesserung der Sicherheit für Velofahrende und Zufussgehende eingesetzt. Ein Mehrzweckstreifen in der Strassenmitte und zusätzliche Fussgängerstreifen werden das Überqueren der Strasse erleichtern. Zwischen Morillonstrasse und Sandrain sind beidseits neue, breite und von der Strasse abgesetzte Velowege vorgesehen. Die Mehrheit der Tramhaltestellen lässt sich umfahren.
Tempo 30 in Wabern
Im Ortszentrum von Wabern wird die Seftigenstrasse sanft saniert. Das typische Erscheinungsbild mit einem Mehrzweckstreifen in der Strassenmitte bleibt bestehen. Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen, den Verkehrsfluss zu verstetigen und die Lärmemissionen zu reduzieren, ist für das Zentrum von Wabern auf der Seftigenstrasse künftig Tempo 30 geplant. Das neue Temporegime soll zwischen Aarbühlstrasse und Kreisel Grünau gelten. Im ganzen Sanierungsperimeter zwischen Monbijoustrasse und Kleinwabern wird ein lärmmindernder Belag eingebaut.
Attraktiver ÖV-Knoten in Kleinwabern
Das Strassenlayout mit einem Mehrzweckstreifen gilt auch für den Tramlinienabschnitt zwischen Wabern und Kleinwabern. Die Verlängerung der Tramlinie 9 wird so umgesetzt, wie es die Könizer Bevölkerung 2014 beschlossen hat. Dieser politische Auftrag – inzwischen mehrfach bestätigt – sieht vor, die Tramlinie um rund 1.4 Kilometer bis zur neuen Endhaltestelle nach Kleinwabern zu verlängern. Die neu zu schaffenden Haltestellen «Bächtelenacker» und «Lindenweg» sind für Velos um- oder überfahrbar. Da die BLS in Kleinwabern zusätzlich eine neue S-Bahn-Haltestelle plant, entsteht dort ein zukunftsweisender Umsteigeknoten zwischen Tram, Bus und Bahn. BERNMOBIL-Direktor René Schmied: «Die Tramlinienverlängerung ist überfällig. Ich bin überzeugt, dass der neue Umsteigeknoten den öffentlichen Verkehr attraktiver macht.»
Chancen für Köniz
Attraktiv sind Strassensanierung und Tramlinienverlängerung auch für den Könizer Gemeinderat Christian Burren. So bietet die durch den Wegfall der heutigen Endhaltestelle «Wabern» freiwerdende Fläche attraktive Gestaltungsmöglichkeiten. Und mit Blick auf die Seftigenstrasse meint Burren: «Die Strassenumgestaltung auf dem Abschnitt zwischen Monbijoustrasse und Sandrain ermöglicht eine räumliche Anbindung der zukünftigen Überbauung Morillonmatte an den Stadtkörper.»
So geht es weiter
Die verschiedenen Vorhaben sind stark miteinander verbunden. Strassensanierung sowie Gleissanierung und -neubau gehen Hand in Hand. Daher arbeiten der Kanton Bern, BERNMOBIL, die Stadt Bern und die Gemeinde Köniz eng zusammen. Das Bewilligungsverfahren für die Tramlinienverlängerung startet voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2021. Das Bewilligungsverfahren für die Strassensanierung folgt 2022/23. Die Realisierung von Tramlinienverlängerung und Strassensanierung könnte nach heutigem Planungsstand zwischen 2026 und 2028 abgeschlossen sein. Das Tram Nummer 9 dürfte frühestens 2026 bis nach Kleinwabern fahren.
Hinweis
BERNMOBIL: Instandsetzungsarbeiten im Herbst
Die Gleisanlagen auf dem Eigentrassee der Tramlinie 9 entlang der Seftigenstrasse sowie die Wendeschlaufe Wabern weisen punktuelle Schäden auf. Sie müssen vor der geplanten Gesamtsanierung behoben werden. Um die Betriebstauglichkeit der Gleisanlage bis zu diesem Zeitpunkt zu erhalten, wird BERNMOBIL in den Herbstferien 2020 punktuell Sanierungsarbeiten vornehmen.
BERNMOBIL wird die Bevölkerung rechtzeitig orientieren.